Menschen, die die meiste Zeit im Büro am Schreibtisch verbringen oder viel und lange am Steuer eines Autos sitzen, kennen das: Muskelverspannungen, Nacken- und/oder Rückenschmerzen, Kniebeschwerden, allgemeine Steifheit …..
Und genauso geht es vielen unserer Pferde auch!
In der freien Natur ist das Pferd ein „Wandertier“, das ca. 16 Stunden am Tag in Bewegung ist, beim Fressen den Hals weit nach unten dehnt und damit auch den langen Rückenmuskel und alle Gliedmaßen in Bewegung hält. In den wenigsten Fällen können wir unserem Sport- oder Freizeitpartner-Pferd auch nur annähernd Vergleichbares bieten.
So wie uns Menschen dann hin und wieder eine gute Physiotherapie oder Massage mehr als wohl tut, geht es auch unserem Partner Pferd. Erst Recht nach sportlicher Anstrengung oder Rekonvaleszenz nach einer Verletzung.
Bei beiden ist die Physiotherapie also sowohl als aktive Vorbeugung, wie auch als Unterstützung von Heilungsprozessen empfohlen.
Dabei konzentriert sich die Behandlung auf die Funktionserhaltung und Verbesserung von:
Muskeln, Bändern, Sehnen, Faszien und Gelenken.
Die Beweglichkeit der Gelenke und die Muskelfunktionen sind abhängig voneinander. Einschränkungen der Beweglichkeit oder Überforderungen führen zu einer Anhäufung von Stoffwechselschlacken, zur Ermüdung der Muskulatur und damit zu erhöhtem Verletzungsrisiko. Die (Pferde)Physiotherapie setzt deshalb diverse manuelle Mobilisierungstechniken und Muskeldehnungen zur Lockerung von Gewebestrukturen ein. Dem Pferd wird dabei wieder zur optimalen Beweglichkeit verholfen, die Durchblutungsfähigkeit wird gesteigert und Schmerzen werden gelindert.
Grundlage der physiotherapeutischen Behandlung ist eine ganzheitliche Betrachtung der Funktionen des Pferdekörpers, um nicht rein symptomatisch, sondern ursachengerecht und gezielt zu behandeln.
Präventive und akute Pferdephysiotherapie dient also der Gesunderhaltung ihres Partners mit dem Ziel dauerhaft mehr Freude und Motivation an der gemeinsamen Arbeit zu haben.
Ganz besonders angeraten ist die Therapie bei:
Muskelverhärtungen und Atrophien
Lahmheit mit unklarem Befund
Taktfehler, Rittigkeitsmängeln
Mangelnder Losgelassenheit, Schwunglosigkeit
Gurtzwang und/oder Berührungsempfindlichkeiten
Bei Leistungsabfall
Steifheit, sehr langer Lösungsphase
Schiefhaltung von Kopf und/oder Schweif
Vor- und nach grösseren (sportlichen) Beanspruchungen
Prophylaxe
Um Erfolge der Behandlung noch nachhaltiger zu gestalten, sollte der Reiter/Besitzer nach Einweisung durch den Therapeuten einige Übungen vor oder nach dem Reiten bei seinem Pferd anwenden
Im Pferdesport ist die regelmäßige physiotherapeutische Behandlung heute bereits nicht mehr weg zu denken.